Geburtsbegleitung durch eine Doula
Das Wort "Doula" leitet sich aus dem griechischen "doleia" ab, und bedeutet "dienen" oder "betreuen". Eine GfG-Doula® ist eine Frau, die eigene Kinder geboren hat und über fundiertes Wissen rund um die Geburt verfügt.
Eine Doula kennt und versteht die emotionalen Bedürfnisse einer Frau während der Geburt. Deshalb ist sie in der Lage, der Gebärenden eine einfühlsame, kontinuierliche und individuelle Unterstützung zu geben.
Das bedeutet, sie atmet mit ihr gemeinsam, hilft ihr durch Massagen sich zu entspannen, tröstet sie, ermutigt sie, umsorgt sie...je nachdem, was die Gebärende gerade braucht.
Eine Doula ersetzt nicht die Hebamme
... noch Geburtshelfer*in, sie übernimmt keine medizinische Funktion und kann sich daher ganz auf die Bedürfnisse der Frau konzentrieren. Bereits in der Schwangerschaft lernen die schwangere Frau und ihr*e Partner*in ihre Doula kennen, und bereiten sich mit ihr gemeinsam auf die Geburt vor. Während der Wehen werden sie von ihrer Doula ohne Schichtwechsel begleitet und betreut. Auch nach der Geburt ist die Doula eine Ansprechpartnerin für die junge Familie. Das Geburtserlebnis kann noch einmal gemeinsam erinnert und aufgearbeitet werden. Durch diese Kontinuiät können bei der werdenden Mutter Ängste abgebaut werden, und es wird mehr Vertrauen und Zuversicht in Hinblick auf die Geburt entwickelt. Stress und Anspannung werden vermieden und die Gebärende kann sich ganz dem Geschehen der Geburt hingeben.
Auch der werdende Vater oder Partner*in profitieren von der Begleitung durch eine Doula, da sie in einer für sie völlig unbekannten und vielleicht beängstigenden Situation nicht allein für die Unterstützung der Gebärenden zuständig sind.
Wissenschaftler bestätigen den positiven Einfluss der Doula auf die Geburt
Wissenschaftliche Untersuchungen (Klaus, Kennell, Klaus;1993, Hodnett et al, 2003) zeigen, dass diese kontinuierliche Begleitung durch eine Doula während der Geburt die Kaiserschnittrate, die Geburtsdauer, die Verabreichung von Wehenmitteln, die medikamentöse Schmerzbekämpfung, den Einsatz der Geburtszange und die Nachfrage nach einer Periduralanästhesie signifikant reduziert. Außerdem zeigte sich, dass nach einer Geburt mit Doula wesentlich mehr Babys voll gestillt wurden und weniger Ernährungsprobleme auftraten. Psychologische Tests zeigten bei den Müttern weniger innere Unruhe oder Anzeichen von Depressionen, aber mehr Zufriedenheit in der Partnerschaft.
Wären die mit einer Doula erzielten Ergebnisse mit einem Medikament oder einem neuen Apparat zu erreichen, dann gäbe es eine ungeheure Nachfrage nach dieser Neuerung, aber leider entspricht die Doula noch nicht der medizinischen Lehrmeinung.
(John H. Kennell)
> Unsere Weiterbildungen zur GfG-Doula®: Termine, Standorte, Inhalte, Teilnahmevoraussetzungen und Kosten
Statement des GfG-Bundesvorstands zur Corona-Situation:
Die GfG als größter Verband für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit in Deutschland blickt besorgt darauf, wie die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sich auf Mütter, Kinder und Familien auswirken. In besonderem Maße sind die Lebensbereiche Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett betroffen, die uns seit mehr als 40 Jahren am Herzen liegen. Wir halten es für wichtig zu betonen, dass Frauen auch in diesen schwierigen Zeiten selbst entscheiden können sollten, von welchen und auch wie vielen Menschen sie bei ihrer Geburt begleitet werden, sei es Partner*in, Doula, Mutter oder Freund*in. Denn die ganze Gesellschaft profitiert von glücklich verlaufenden Geburten.
Es ist nicht egal wie wir geboren werden! (Michel Odent)